Von traditionell bis modern:

IT-Infrastrukturen und ihr Impact auf die Digital Business Transformation

Datenorientierte Unternehmen brauchen moderne, leistungsfähige IT-Infrastrukturen. Denn diese sind ein wesentlicher Faktor, um die Digital Business Transformation voranzutreiben – und zukunftsfähig zu bleiben. Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Lösungsansätze: vom traditionellen Rechenzentrum bis zur hyperkonvergenten IT-Umgebung.

Der Weg zum datengetriebenen Unternehmen

Digitalisierung und Informationstechnologien haben Wirtschaft und Industrie nachhaltig verändert und tun dies weiterhin. Der digitale Wandel erfasst dabei sämtliche Bereiche des Wirtschaftens. Digitale Informationen und Funktionen, Automatisierungen, Standardisierungen und einiges mehr schaffen oft völlig neue Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle. Die digitale Transformation hin zu einem datengetriebenen Unternehmen erfordert allerdings, aktiv auf diesen Wandel hinzuarbeiten.

Die Situation im Hinblick auf die Digitalisierung in vielen Unternehmen fasst eine Roland Berger-Studie aus dem Jahr 2022 mit dem Begriff „the digital dilemma“ zusammen. Branchenübergreifend bleiben die Fortschritte bei der digitalen Transformation vor allem aus der Managerperspektive weiterhin hinter den Erwartungen zurück.
Entsprechend sind die am häufigsten genannten Probleme nicht neu:

  • fehlendes technologische Know-how
  • fehlende Kontrolle des digitalen Portfolios
  • Schwierigkeiten bei der nachhaltigen Verankerung von digitalen Ansätzen in der IT-Landschaft des Unternehmens
  • mangelnde Nachhaltigkeit und Skalierbarkeit von digitalen Ansätzen

Für mehr als zwei Drittel der befragten Führungskräfte stellen diese und andere Faktoren ernsthafte Herausforderungen bei ihrer Digital Business Transformation dar. Hinzu kommt, dass die genutzten IT-Umgebungen vielfach nicht den Ansprüchen der Unternehmen genügen: In 60 Prozent der Betriebe empfanden die Befragungsteilnehmer die IT-Landschaft als komplex – in den Augen vieler ist sie sogar zu komplex, um sie zu noch überblicken.

Some 60 percent described their current IT landscape as complex, and three-quarters of this group said it was so complex as to be unmanageable. Without the necessary technology skills to make progress on their digital transformation, these companies are stuck in limbo – unwilling to move backward but unable to move forward. We call this the digital dilemma.
Roland Berger Studie

"The digital dilemma - Why companies struggle to master digital transformation"

Schwierig umzusetzende Agilität und Flexbilität

Dabei drehen sich die Wünsche – nicht nur beim Thema IT-Infrastruktur – vor allem um schlanke, einfache, skalierbare und flexible IT-Landschaften. Sie sollen die Basis für neue digitale Geschäftsmodelle, agilere Prozesse und mehr Effizienz bilden.
Für die IT-Abteilungen bedeutet das zahlreiche weitere Aufgaben, die über die Administration hinausgehen und entsprechende Kompetenzen erfordern. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels für IT-Themen fehlen in den Unternehmen häufig die Kapazitäten, um die gewünschte digitale Transformation voranzubringen.

Das Dilemma besteht dann unter anderem darin, dass digitale Strategien auf der Projektebene funktionieren, sich aber nicht für den gesamten Konzern skalieren lassen. Hierbei spielen nicht nur verfügbare Ressourcen, sondern auch regulatorische Aspekte eine Rolle, gerade bei international agierenden Unternehmen.

IT-Infrastruktur als kritischer Faktor

Die IT-Infrastruktur ist für die Digital Business Transformation von entscheidender Bedeutung – und für die Wettbewerbsfähigkeit im Allgemeinen. Eine funktionierende IT-Umgebung ist die Voraussetzung für Innovationen (von neuen Anwendungen bis hin zu neuen digitalen Geschäftsmodellen), produktivere Prozesse, bessere Kundenbeziehungen und eine nachhaltigere Mitarbeiterbindung.

Die Anforderungen an die IT-Landschaft können dennoch je nach Unternehmen unterschiedlich aussehen. Deshalb ist es notwendig, die Transformation der IT-Infrastruktur auf die benötigten Workloads abzustimmen – wozu die verschiedenen Ansätze einige mögliche Lösungsstrategien bieten.

Von traditionell bis modern: Verschiedene IT-Infrastruktur-Ansätze im Vergleich

Flexibilität, Stabilität, Individualität und Leistungsfähigkeit: Die Anforderungen an moderne IT-Infrastrukturen sind groß und wachsen mit dem Fortschreiten des digitalen Wandels immer weiter. Das gilt aber genauso für das Spektrum an Lösungsansätzen, auf die Unternehmen beim Aufbau ihrer eigenen IT-Umgebung zurückgreifen können.

Traditionelle Infrastruktur

Nach wie vor sind traditionelle IT-Infrastrukturen mit lokalen Rechenzentren keine Seltenheit in Unternehmen, denn sie verfügen über einige Vorteile: Die Betriebe haben bei der Zusammenstellung vom Server über Data Storage-Komponenten bis zum Netzwerk und der Software alle Freiheiten und können die IT-Landschaft so als On-Premises-Lösungen gestalten.

Die Freiheiten bei der Konfiguration einer passgenauen Infrastruktur bedeuten andererseits mehr Verantwortung und mehr Aufwand. Das gilt nicht nur für die Finanzen, sondern genauso für die Verwaltung und das Management von Hardware und Software. Klassische Rechenzentren erfordern deswegen ein hohes Maß an finanziellen und personellen Ressourcen sowie technisches Know-how.

Aus diesem Grund halten Unternehmen zum Teil an veralteter Technik fest und verpassen dadurch den nächsten Schritt hin zur digitalen Transformation.

Hyperkonvergente Infrastruktur und disaggregierte HCI

Um weniger Komplexität und mehr Skalierbarkeit zu ermöglichen, verbinden hyperkonvergente Infrastrukturen (hyperconverged Infrastructure oder HCI) alle Komponenten in einem Gesamtpaket. Bei konvergenten Systemen ist die Idee ähnlich: Die Unternehmen kaufen die Infrastruktur-Elemente als Pakete ein, um für mehr Übersicht im Rechenzentrum zu sorgen.

HCI gehen allerdings einen Schritt weiter und unterscheiden sich von den einzelnen Hardware-Lösungen, die sowohl traditionelle Rechenzentren als auch konvergente Strukturen noch nutzen. Es handelt sich bei HCI vielmehr um eine softwarezentrierte IT-Architektur, die (mindestens) folgende Komponenten umfasst:

  • die integrierte Virtualisierung (Hypervisor),
  • den virtualisierten Speicher (Software-defined Storage),
  • das virtualisierte Netzwerk (Software-defined Networking),
  • eine Steuerungssoftware

Damit reicht eine Appliance, um alle wesentlichen Bestandteile der IT-Infrastruktur miteinander zu verbinden. Die gesamte Infrastruktur befindet sich sozusagen innerhalb eines Systems (Software-defined Data Center, SDDC), dessen verschiedene Ebenen virtualisiert sind.
Die Bereitstellung und Verwaltung von benötigten Ressourcen durch die Software sorgt für die gewünschte Vereinfachung in der hyperkonvergenten Infrastruktur. Schnelle und bedarfsgerechte Anpassungen von Rechen- und Speicherleistung können so wesentlich leichter vorgenommen werden.
Aufgrund der geringeren Komplexität können HCI den Unternehmen auf vielerlei Weise bei ihrer Digital Business Transformation helfen:

  • Die Einrichtung der Infrastruktur erfolgt im Grunde nach dem Plug-and-Play-Prinzip. Das heißt, die wichtigsten Einstelllungen wurden bereits vom Anbieter vorgenommen, im Unternehmen muss sich die IT-Abteilung anschließend nur noch um Details kümmern. Ansonsten erhalten die Betriebe ein funktionierendes System.
  • Als All-in-One-Lösung muss die HCI auch genauso verwaltet werden. Da es keine voneinander unabhängigen Komponenten mehr gibt, wie sie das klassische Rechenzentrum noch auszeichnen, müssen die IT-Abteilungen die Infrastruktur als Ganzes betreuen können.
  • Nachträgliche Anpassungen der IT-Infrastruktur sind in hyperkonvergenten Umgebungen mit weniger Aufwand und Kosten verbunden als bei traditionellen Rechenzentren oder konvergenten Systemen. Für die gewünschte Erweiterung wird einfach ein zusätzlicher Knoten im HCI angelegt. Bis dieser vollständig implementiert ist, läuft die IT wie gehabt weiter.

Disaggregierte HCI (dHCI) erweitern die Möglichkeiten der Konfigurierbarkeit zusätzlich, weil sie auf getrennten Rechen- und Speicherknoten basieren. Dadurch können Unternehmen ihre Ressourcen noch besser skalieren – und zwar unabhängig voneinander. Da HCI üblicherweise als Gesamtpaket aus Compute, Storage und Network angeboten werden, selbst wenn nur eine Erweiterung des Speicherplatzes gewünscht ist, ergeben sich bei der Anpassung der Infrastruktur mehr Freiheiten.

Mit hyperkonvergenten Infrastrukturen verfügen Firmen über eine flexible, anpassungsfähige Basis, die im Hinblick auf Einrichtung, Wartung und Betrieb weniger aufwändig ist als traditionelle Rechenzentren. Das gilt auch für den organisatorischen Aufwand, denn beim HCI haben die Unternehmen lediglich einen Anbieter als Ansprechpartner und müssen Probleme oder Wünsche nicht mit mehreren Stellen kommunizieren.

Composable Infrastructure

„Composable“ bedeutet, dass die IT-Infrastruktur aus einer Vielzahl an Komponenten beliebig zusammengestellt werden kann. Mit diesem Ansatz sollen Unternehmen die Möglichkeit erhalten, ihre IT-Umgebung besser zu skalieren und nach ihren Wünschen zu gestalten.

Auch hierbei handelt es sich um softwaredefinierte Systeme, in der die notwendigen Ressourcen auf einer Plattform gebündelt werden. Physische, virtuelle sowie containerbasierte Workloads sollen mit einer Composable Infrastructure schnell implementiert werden können.

Cloud Computing und hybride Infrastruktur-Ansätze

Software as a Service (SaaS), Platform as a Service (PaaS), Infrastructure as a Service (IaaS) – mit Cloud Computing ist prinzipiell Anything as a Service (XaaS) möglich.

Aus diesem Grund verfolgen viele Unternehmen eine Cloud-Strategie, zumal es neben Public Cloud und Private Cloud inzwischen Hybrid Cloud-Ansätze gibt, die bestehende IT-Infrastrukturen oder teilweise Public-Cloud-fähige Workloads mit Public Cloud Workloads in einem gemeinsamen Monitoring- und Management-System integrieren.

Hyperkonvergente Infrastrukturen & Edge Computing

Edge Computing ermöglicht die schnelle dezentrale Verarbeitung von Daten. Diese liegen dabei nicht auf einem zentralen Server oder in der Cloud, sondern am Rand (Edge) des Netzwerks an lokalen Knotenpunkten.
Dadurch können selbst große Datenmengen in Echtzeit und mit minimalen Latenzen verarbeitet werden. Das ist etwa in der Industrie 4.0 oder im Internet of Things (loT) relevant.
HCI-Knoten bieten optimale Voraussetzungen für intelligente Edge-Lösungen. Die benötigten Server- und Softwareressourcen können mit dieser Infrastruktur überall am Edge bereitgestellt werden.

Tatsächlich sorgen diese Entwicklungen dafür, dass sich Unternehmen bei ihrer IT-Infrastruktur nicht auf einen Lösungsweg festlegen müssen. Denkbar sind zum Beispiel Umgebungen, in denen einzelne Anwendungen über eine HCI laufen, während parallel andere Infrastruktur-Typen genutzt werden.

Die zentrale Frage ist letztendlich, welche Anforderungen die jeweiligen Workloads an die IT-Umgebung stellen und wie diesen auf der Infrastruktur-Ebene am besten Rechnung getragen werden kann. Mit HCI ist der Weg zum Beispiel nicht nur für Edge Computing frei, sondern genauso für den Aufbau einer Hybrid Cloud. Für die Digital Business Transformation bleibt die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der IT-Infrastruktur-Typen essenziell.

Einheitlich und flexibel: HCI-Umgebungen mit Azure Stack

Sicherheit, Compliance und größtmögliche Flexibilität zählen zu den wichtigsten Aspekten, wenn es um Aufbau und Betrieb von IT-Infrastrukturen geht. Das bedeutet beispielsweise, dass die IT-Umgebung auf unterschiedliche Anwendungsfälle abgestimmt und an individuelle Bedürfnisse angepasst werden kann.

Hinzu kommt der Faktor Wirtschaftlichkeit: Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit sollten Hand in Hand gehen. Mit Azure Stack HCI liefert Microsoft eine leistungsstarke hyperkonvergente Infrastruktur für zahlreiche Einsatzbereiche.

 

Alle Möglichkeiten mit Azure Stack HCI

Microsoft Azure Stack HCI ist eine hyperkonvergente Infrastruktur, die virtualisierte Linux- und Windows-Workloads lokal hostet. Diese werden auf On-Premises-Hardware betrieben.

Zugleich schafft Azure Stack HCI eine hybride Cloud-Umgebung, über die weitere Dienste für die Unternehmen verfügbar werden. Dazu gehören beispielsweise Backup-, Recovery-, Monitoring- oder Update Management-Services.

Damit lassen sich sowohl die Vorteile von Edge als auch von Cloud Computing in einer einzigen Lösung miteinander verbinden. Auf diese Weise lässt sich die Ressourcenverwaltung vereinheitlichen, während die mit der Cloud verbundene Architektur gleichzeitig Flexibilität gewährleistet.

Die Azure Stack HCI-Lösung umfasst folgende Komponenten:

  • das Azure Stack HCI-Betriebssystem,
  • die überprüfte Hardware eines OEM-Partners,
  • die Azure-Hybriddienste,
  • das Windows Admin Center,
  • Hyper-V-basierte Computerressourcen,
  • virtualisierter Speicher (der auf direkten Speicherplätzen basiert) sowie
  • ein optionales SDN-basiertes virtualisiertes Netzwerk mit Networkcontroller.

 

Leistungsfähige und skalierbare Virtualisierung dank Clustern

Azure Stack HCI und Windows Admin Center erlauben es, einen einfach zu verwaltenden hyperkonvergenten Cluster einzurichten. Dieser kann über mehrere Standorte gestreckt werden, was die Infrastrukturkosten für Workloads von Filialen oder für Edge Computing-Lösungen minimiert.

Insgesamt bietet die hyperkonvergente Infrastruktur von Azure Stack eine Vielzahl von Möglichkeiten, um die IT-Infrastruktur von Unternehmen an diverse Anforderungen und Anwendungsfälle anzupassen. Neben den bereits erwähnten Szenarien im Bereich Filial-Workloads und Edge sind das beispielsweise:

  • Auf der Grundlage des Azure Stack HCI-Clusters ist eine vielseitige VDI (Virtual Desktop Infrastructure) möglich, die durch die Verwendung eines zentralen Speichers und erhöhte Sicherheitsvorkehrungen den Schutz von Benutzerdaten verbessert. Mit der VDI-Plattform können auch lokale Azure Virtual Desktop-Instanzen unterstützt werden.
  • Azure Stack HCI stellt außerdem hochleistungsfähige SQL-Server-Instanzen bereit und schafft damit mehr Resilienz für unternehmenskritische Datenbanken. Die SQL-Server können auf virtuellen Computern (VMs) ausgeführt werden, so dass sich mehrere Datenbankworkloads konsolidieren lassen. Durch die Möglichkeit, die SQL-Server in Azure Site Recovery zu integrieren, erhalten Unternehmen außerdem eine zuverlässige, cloudbasierte Lösung für die Migration, Wiederherstellung und den Schutz von Daten.
  • Azure Kubernetes Service (AKS) erweitert die Möglichkeiten der IT-Infrastruktur um das Hosting containerbasierter Bereitstellungen. Das bedeutet dichtere Workloads und eine effizientere Ressourcennutzung.

Selbst alte Virtualisierungshosts und Rechenzentren können mit Azure Stack HCI aktualisiert und konsolidiert werden. Einheitliche Tools und Schnittstellen erleichtern die Betriebs- und Systemverwaltung und sorgen zugleich für eine bessere Skalierbarkeit.

Damit ist Azure Stack HCI ein gutes Beispiel dafür, wie hyperkonvergente IT-Infrastrukturen Unternehmen bei ihrer Digital Business Transformation helfen können: Indem sie hybride Umgebungen mit zahlreichen Möglichkeiten liefern, die sich ganz nach Bedarf an die jeweiligen Anforderungen im Betrieb anpassen lassen.

Treten Sie mit uns in Kontakt

Füllen Sie unser Kontaktformular aus oder rufen Sie uns direkt an. Wir freuen uns auf ein Gespräch mit Ihnen.

Johannes Wolf jwolf@it-haus.com 777620004
Team Leader Core & Hybrid Infrastructure Architecture & Consulting
+49 6502 9208-369